Die Kirche - Geschichte der Kirche

 

Geschichte der Voigdehäger Kirche

 

Allgemeines

Ein Vorgängerbau der heutigen Kirche existierte bereits im 13. Jahrhundert. Voigdehagen war der Sitz der Stralsunder Landesherren. Die Kirche in Voigdehagen war Mutterkirche (Mater) der drei Stralsunder Pfarrkirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jakobi. Die Backsteinkirche ist 22,64m lang, 12,60m breit und das Mauerwerk bis zur Traufe 8,20m hoch.

 

Die erste Kirche

Weil geschichtliche Quellen fehlen, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, wann die erste Kirche in Voigdehagen genau errichtet wurde.Es gilt als sicher, dass bei der Stadtrechtsverleihung bereits Sakralbauten in Stralsund existierten. In Voigdehagen muss daher schon vor 1234 eine Kirche gestanden haben. Ob die erste Kirche als Holz-, Fachwerk-, oder Feldsteinbauwerk errichtet wurde, bleibt ungeklärt. Gewiss ist, dass der unmittelbare Vorgängerbau des jetzigen Gotteshauses eine frühgotische, backsteinsichtige Kirche war. 

Bei genauerer Betrachtung der jetzigen Kirche fällt auf, dass ein etwa 6-7m langes und 3m hohes Teilstück aus der Nordwand aus älterer Zeit stammt und dem unmittelbaren Vorgängerbau zugeschrieben werden muss. Die dort verwendeten klosterformatigen Mauerziegel mit einer mittleren Höhe von 9,5cm, die Wanddicke und die Fugenausbildung weisen auf eine recht frühe Bauzeit hin.

 

Die zweite Kirche

Im 15. Jahrhundert wurde dann die heutige Kirche errichtet. Auf einem Feldsteinsockel wurde das einschiffige Gotteshaus aus Backstein gemauert.

Die baugeschichtlichen Quellen beginnen im 17. Jahrhundert mit einer Zustandsbeschreibung der desolaten Kirche nach dem 30-jährigen Krieg. Fenster, Gestühl, Kanzel und Altar waren zerstört, die Schalung und die Holzspon Decke des Kirchturms abgedeckt. Doch bereits während der Krieges konnte 1645/1646 der Turm wieder aufgebaut werden. Heute ist von einem Turm leider nichts mehr zu sehen.

Trotz erneut starker Kriegszerstörungen in den Jahren 1711 - 1714 konnte die Kirche durch Eigenleistungen und Spenden, unter anderem für neue Fensterluchten im Chorbereich, bald wieder genutzt werden.

Die Kirche verfügt über eine Holzbalkendecke. Die halbrund ausgeführten Wandabschlüsse circa einen Meter unter der Decke lassen vermuten, dass die Kirche ursprünglich ein Kreuzrippengewölbe erhalten sollte.

Der Haupteingang befand sich ursprünglich im Westen. Heute geht er nach Süden direkt auf den angrenzenden Friedhof hin.

Im Norden schließen sich ein aus dem 19. Jahrhundert stammender eingeschossiger Anbau mit Sakristei, sowie die Grabkapelle der Familie Wulfcrona an. Die Kapelle wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.

 

Der Innenraum

Kastengestühle im Chor und im Gemeinderaum sowie eine achteckige hölzerne Taufe sind in schlichten barocken Formen gehalten. Die Westempore zeigt dagegen an den Brüstungsfeldern neugotische Maßwerkformen, ebenso wie der fünfteilige Prospekt der Orgel. An der Brüstung ist eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs angebracht. In den Fußboden sind zwei Grabplatten ehemaliger Pastores des 17. und 18. Jahrhunderts eingelassen.

Weg zur Kirche und zum schön gepflegten Friedhof



Am Westgiebel steht ein Glockenhaus mit drei Glocken. Die Voigdehäger Kirche mit ihrem modernen Geläut (Bachert/Heilbronn 1997/98) war und ist eine Zentralkirche für die umliegenden Dörfer im Landbereich und für den südlichen Stadtrand von Stralsund

 

Ausstattung

Aus dem Mittelalter ist nur wenig Inventar erhalten geblieben. Das Gestühl der Kirche stammt etwa aus der Zeit um 1815. Das Kastengestühl des Chorbereichs und der Kanzelkorb sind durch Schmuckleisten aus Surrogat mit Köpfen und Ornamenten am oberen Rahmen und durch marmorierte Füllungen besonders hervorgehoben.

Der Korb der Kanzel stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, deren Schalldeckel mit einer Darstellung der Dreifaltigkeit allerdings schon aus dem 17. Jahrhundert stammt. Ebenfalls im 17. Jahrhundert, im Jahr 1698, wurde der Altar errichtet, der u. a. das Abendmahl, die Kreuzigung und die Himmelfahrt zeigt.

Das Pfarrhaus wurde in den Jahren 1988 bis 1991 saniert. Auf den Gelände befindet sich noch ein alter Brunnen und von dort hat man einen super Blick auf den Voigdehäger Teich.

Weiter unten können Sie sich das Glockengeläute der Voigdehäger Kirche anhören. Dauer etwa 05:10min.

 

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Geschichte in Zeittafeln

 

Dieser Artikel wird mit einem der nächsten Updates folgen.

 

Pfarrer in Voigdehagen

 

In dieser Übersicht finden Sie die Pfarrer und Plebane, welche in der Kirche zu Voigdehagen Ihren Dienst taten.

Zeit Pfarrer
1296 - 1324 Otto Slore
1386 - 1403 Mathias Zolewede
1401 - ? Mathias Schwede
1401 - ? Magister Johann Bortzaw
um 1421 Johannes von der Henda
1420 - 1442 Bernd Moltzan
1452 - 1464 Rector Heinrich Vos
1464 - 1480 Magister Hermann Slupwachter
um 1510 Johannes Scheele
1512 - 1518 Reimar Hane
1518 - 1520 Christoffer von Pommern
1520 - 1525 Hippolyt Steinwer
1521 - 1525 Vizepfarrer Michael Carstens
um 1550 Nicolaus Saleske
1551 - ? Joachim Home
um 1560 Martin Heithusen
1568 - 1592 Jacob Mader
1592 - 1633 Balthasar Wüstenberg
1637 - 1640 Vakanzzeit:Vertretung durch Jakob Liefer,

Pfarrer von Steinhagen

1640 Johannes Vulpius
1640 - 1643 Jakob Liefer
1643 - 1671 Johannes Vulpius
1672 - 1701 Albertus Alberti
1702 - 1716 Philipp Christoph Spalckhaver
1716 - 1737 Johann Theophilus Weigel
1738 - 1758 Joachim Christian Warneke
1759 - 1776 Paul Martin Droysen
1776 - 1820 Friedrich Susemihl
1821 - 1829 August Heinrich Christian Schultz
1830 - 1850 Gustav Adolph Illies
1851 - 1884 Friedrich Philipp Eichstädt
1885 - 1889 Wilhelm Hardrat
1889 - 1925 Johannes Friedrich Ernst Palmgren
1925 - 1929 Ernst Paul Johannes Meinhold
1931 - 1938 Gottfried Schmidt
1941 - 1945 Friedrich Wilhelm Ballke
1945 - 1949 Karl Berthold Konrad Brandstäter
1951 - 1956 Gernot Franz Wittenberg
1959 - 1981 Ekkehard Strutz

 

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