Dorfgeschichten - Familie Mohr

 

Familie Mohr kam mit Ochs und Kuh in die Stadt

 

Bis 1945 war Paul Mohr zusammen mit seinem Schwiegersohn Ernst Ulrich Müller Pächter, des zum Kloster zum heiligen Geist gehörenden, Gut Voigdehagen. Nach dem Krieg musste die Familie das Dorf verlassen, wie unser Leser Siegfried Jacobs schreibt.

"Mein Vater, Ernst Jacobs war Leiter der Steuerverwaltung im norddeutschen, landwirtschaftlichen Rechnungsbüro Brandenburg und Preuß. Dort konnten die Güter unter anderem Ihre Steuererklärungen ausarbeiten lassen.

So waren meine Eltern mit Familie Mohr-Müller gut bekannt. Daher zog die Familie mit einer Kuh und einem Ochsengespann, dass mit Ihren Habseligkeiten beladen war zunächst zu uns, in die Krauthofstraße 18.

Meine Eltern hatten schon viele Flüchtlinge aufgenommen und konnten nur mit Mühe und Not die Neuankömmlinge bei uns und den Nachbarn unterbringen. In den Garagen neben unserem Haus stand schon eine Kuh und da kam erstmal die Zweite hinzu. Der Ochse wurde im Garten angebunden. Nachts gefiel ihm wohl die Gegend nicht, so dass er Zäune und Wäschepfosten zerstörte. Die Nachbarn waren darüber natürlich nicht begeistert und es gab Ärger mit meinen Eltern.

Nach einigen konnten dann die in Voigdehagen Ausgewiesenen mit Ochs und Kuh und Anhang weiterziehen. Wo sich die Familie schließlich angesiedelt hat, ist mir nicht bekannt.

Aus der OZ

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